Ab durch die Mitte!

Neubau Kinderhaus Thüringen

EU- weit nicht offener Wettbewerb

Auftraggeber        

Gemeinde Thüringen

Partner

StudioVlayStreeruwitz    

         

NGF

ca.2000m²                                               

SITUATION + REAKTION

Das neue Kinderhaus liegt zwischen den größeren Bauten von Mittelschule und Kirche und der zerstreuten Struktur der Bauernhöfe und Einfamilienhäuser. Im Süden soll in Zukunft an der Hilti Straße ein Schulneubau folgen. Als Vermittler zwischen groß und klein, zwischen privat und öffentlich nimmt das Kinderhaus einen besonderen Platz ein: durch die öffentliche Funktion und die Größe nimmt das Gebäude Bezug auf Mittelschule und Kirche; gleichzeitig tritt es in Dialog mit der offenen Bebauung und der Körnung der Einfamilienhäuser. Die Figur des Kinderhauses öffnet sich in alle Richtungen: Der Vorplatz
liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche und bindet so an den zentralen Bereich der Gemeinde Thüringen an. Das Gebäude liegt im
Norden des Grundstücks. Die tanzende Kontur greift in die Landschaft aus: sie öffnet sich zur Sonne und bietet der zukünftigen Schule ein
aufgeschlossenes Vis-a-vis. Zugleich gliedert das Haus den Außenraum in zwei Spielbereiche für kleine und größere Kinder. Der ruhende Verkehr wird entlang der Hilti – Straße konzentriert. Eine begleitende Baumreihe schafft Abstand und fungiert als Grünflter für
den Freiraum. An der Grundstücksgrenze im Süden erfolgt die Zufahrt zur Tiefgarage, für eine zukünftige, gemeinsame Nutzung mit der
kommenden Schule.

PROGRAMM + ORT = KONTUR

Das Programm wird in fünf zweigeschoßigen Clustern organisiert, die sich in ihrer Größe, Proportion und Orientierung an den Gebäuden der direkten Umgebung anlehnen. Sie sind locker auf dem Baufeld gruppiert und bilden zusammen eine offene Mitte, die den Freiraum in das Herz des Hauses zieht. Die gemeinsame Kontur der fünf Cluster fächert sich von Westen nach Osten auf. So bildet sie Buchten und ermöglicht eine zweiseitige Belichtung der Gruppenräume. Die Figur des Hauses gliedert den Außenraum in zwei Zonen für die beiden Altersgruppen: kleinere Kinder spielen im ruhigen Osten und größere Kinder im Süden in Richtung der zukünftigen Schule. Auch der Vorplatz wird von zwei verspringenden Körper gefasst; sie rahmen den Zugang, der direkt in die Mitte führt – zum Marktplatz als Herz des Gebäudes. Über den Windfang gelangt man auch direkt in die Bereiche der externen Nutzung. An die Mitte docken die Cluster wie „Häuser“ an: im Norden der extern begehbare Bewegungsbereich, im Osten zwei Gruppen­Cluster mit KIBE­Gruppen im EG und KIGA­Gruppen im OG, im Süden Verwaltung und Elternberatung im EG, sowie zwei weiteren KIGA­Cluster im OG. Alle Nutzungen schließen mit vorgelagerten Garderoben, Spielnischen und Erweiterungsbereichen an die offene Mitte an. Das Treppenhaus liegt im Bewegungscluster, der mit der Küche im Obergeschoss eine autarke Einheit für Externe Nutzungen (Elterntreffpunkt, Sport, Vereine u.a.) bietet. Über das Öffnen der Bewegungsräume kann die Mitte auf beiden Ebenen zu einer großzügigen Fläche für offene Betreuung, Ganztagesgruppen und Veranstaltungen erweitert werden. Die Gestaltung der Mitte sorgt gleichzeitig für Übersicht und Geborgenheit. Es ist leicht sich in ihr zu orientieren. Die Fugen zwischen den Clustern ziehen den Freiraum räumlich ins Innere des Kinderhauses. Hier können die Kinder den Verlauf des Tages wie in einer Sonnenuhr zu erleben und von den Garderoben direkt in ihre Freibereiche gelangen. Die lose angeordneten Körper der Cluster werden durch eine gemeinsame Hülle zu einer klaren Figur zusammengefasst. Eine vertikale Holzschalung legt sich rundum und betont den Zusammenhalt. Springende Fenster in drei unterschiedlichen Größen geben der Fassade von außen Lebendigkeit und bieten unterschiedliche Blickbezüge von innen.

EINE MITTE FÜR FÜNF HÄUSER


Mitte – 3 Vertikale Vermittler/ Turm, Netz + Fenster
In der Mitte werden die pädagogischen Konzepte von getrennt, teiloffen bis offen verhandelt. Drei Vertikale Vermittler, der Treppenturm, das Kletternetz und das Trampolinfenster mit der Krabbelgrube darunter stellen funktionale und visuelle Beziehungen zwischen den Geschossen her und können als Verbinder der beiden Ebenen im Zentrum geschaltet
werden: Sie bieten unterschiedlich bespielbare Erlebnisräume für Bewegung und Rückzug, mit Höhlen für kleine Lesegruppen, Sitzebenen im Kletternetz, Licht­, Blick­ und Sitzfenster u.v.m. Sie verbinden die beiden Ebenen, vermitteln zwischen KIBE und KIGA und unterstützen so jede pädagogische Arbeit die über das getrennte Konzept hinaus geht. Sie bringen zusätzlich natürliches Licht von oben und zonieren die Mitte in Nischen und Bereiche für gemeinsames Spielen, Lernen und Essen

Haus im Haus
Die Räume der Kindergartengruppen organisieren sich um ein zentrales Möbel, das Rückzugsbereiche, eine Galerie, Stauraum und Sanitärräume beherbergt

Kommunizierende Schwellen
Zwischen den Gruppenräumen und der Mitte etablieren kommunizierende Schwellen mit kleinmaßstäblichen Angeboten einen spezifischen Dialog – die Wand wird zum vermittelnden Medium

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